fn ſchoͤn nuͤtzlich buͤchlin vnd vnderweiſung der kunſt des Meſſens / mit dem Zire⸗ kel / Richtſcheidt oder Linial, Zu nutz allen kunſtliebhabern / fuͤrnemlich den Malern / Bildhawern / Goldſchmiden / Seidenſtickern / Steynmetzen / Schꝛeinern / auch allen andern / ſo ſich der kunſt des Meſſens Per⸗ ſpectiua zů latin gnant) zͤugebꝛauchen luſt haben. Dariñ man | auch folche kunſt leichter / dañ auß etzlichen hieuoꝛgetruck⸗ ten bůchern / begreifen vñ lernen mag / mit vil ſchoͤ⸗ nen darzů dienenden figuren.
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Nit Keyſerlicher freiheyt.
| Paz byth the Internet Archive | in Ion
http://archive.org/details/eynschnntzlichbcO0Orodl
AZBudem geſer.
Es Fars Fuͤnffzehenhundert / Fuͤnffundzwentzig hat weilund Albꝛecht Dürer zu Nuͤrmberg / eyn weitberuͤmb⸗ ter / kunſtreicher Maler / im dꝛuck veroꝛdent außzugeen / zwey Buͤchlein / eyns in ſeinem begriff / anzuzeygen die kunſt vnd vnderweiſung der meſſung mit dem z irckel vñ richtſcheidt / das ander die Pꝛopoꝛtz menſch⸗ licher Bild / das ſie recht vnd wolgeſtalt gemalt oder ſunſt gemacht werden ſollen / zů nutz allen kunſtliebhabennden. Wiewol nun dieſelben für die / ſo eyns groſſen verſtannds / villeicht dienlich / auch deßhalben vnucraͤchtlich / dañ ie gemelter Albꝛecht Duͤrer / dieſer kunſt nit alleyn verſtannds genug / ſunder gantz gewiſſen gebꝛauch gehabt / als das feine gemaͤlde vnd kunſtuͤck die er gemacht / beweiſen. Jedoch als ſoͤlche zwey Buͤcher / an etliche dieſer kunſt auch bericht / gelangt / haben ſie ſich nit wol darauß verrichten moͤgen auch jung anhebende kuͤnſtner / ſo ſich auß den angezeygten Buͤchern zuler nen befliſſen / ſchwerlich ichts darauß erholen oder emphahen moͤgen / vnd alſo zuachten / es ſei ſo vberkuͤnſtlich vnd vnbegreiff lich gemacht / das es al⸗ leyn den hochuerſtendigen dienlich. Darumb eyner / welcher die kunnſt des meſſens / malens vnd was darauß volgen mag Chi Latein Perſpectiua ge⸗ nant) hieuoꝛ zum theyl auch gelernt / vñ volgends durch tegliche uͤbung er⸗ gruͤndet / ſich vndternom̃en / zů nutz vnd gut allen kuͤnſtnern vnd kunſtlieb⸗ habennden / fuͤrnemlich den Malern / Bildhawern / Goldſchmiden / Sei⸗ denſtickern / Steynmetzen / Schꝛeinern / etcet. vnd welche mit dem zirckel / richtſcheidt oder linial vmgehen / die kunſt Perſpectiua / ſchlechter vnnd be⸗ greiff licher / dann Duͤrers Bücher außweiſen / anzuzeygen / vnd mir Hie⸗ ronimo Rodlern Fuͤrſtlichem Secretario z Siemern / dieſelbig meynũg in eynem geſchꝛiebnen Buͤchlin zͤugeſtelt hat / das ich ferrer als eyner dieſer kunſt beſunder liebhaber / allen andern vnd ſunderlich dem kuͤnſtner ſo es ge macht / zu dienſt vnd gefallen / gleich mit den woꝛten / wie es mir zukommen in dꝛuck bꝛacht / gutter hoffnung / es ſollen die junge kunſtbegirigen / fo dar⸗ auß zulernen fuͤrnemen / behendern vnd ſtatlichern grunde dann auß des Duͤrers Buͤchlin) leichtlich vñ mit kleyner muͤhe begreif⸗
fin / auch die meynſter dieſer kunſt / vnnd eyn ieder kunſt⸗
| liebhabender / ſolch mein Buͤchlin neben Duͤ. rers vnueraͤchtlich in guttem annemen /
| das bin ich zuuerdienen alle
zeit willig.
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Das Erſt Capitel vnd iñgang | diß ee = u e,
Manfang Ob imant der die⸗
fer kunſt vnwiſſendt / derſelben gern bericht vñ ver⸗
| ſtant haben woͤllt / was es fuͤr eyn kunſt ſei / vnd woher ſie kom̃e /
der merck dieſe meynung: Perſpeetiua die kunſt / nimbt jren vꝛſpꝛung auß dem geſicht / dann Perſpicere / heyßt off teutſch / durchſehen / oder hefftig ſe⸗ hen / wañ dieſe kunſt Perſpeetiua / muͤß erſtlich mit den dieffſten gedancken (ehe der menſch deren vol vnd begreiflich wirdt) ergruͤndt werden. Welcher nun dieff gedenckt / der ſihet auch ſcharpf / darum̃ dieſe kunſt billich den na⸗ men / Perſpectiua / erſchoͤpfft. Damit auch du leſender nitt gedenckeſt / als ſollt es erdicht ſein / daß dieſe kunſt erſtlich auß dem hefftigen ſehen / ſunder vermeynſt villeicht alleyn auß ſpeculation vñ ſcherpff der ſinne / erfunden ſei / ſo will ich dir dieſen bericht geben: Gehe iñ eyn groſſe kirch / die mit ſeu⸗ len vnd hohen fenſtern ( wie in Stetten gwonlich) geziert vnd gemacht iſt / ſtell deinen ruͤck an die mitte der hinderſten wand / kere dein gſicht (alß ſtill ſtehende) vberſich / ſo wirdt dich ſelbs beduncken ( wiewol alle kragſteyn on fenſter / in eyner hoͤhe gemawert ſindt) als ob die ſeulen vnd kragſteyn / bei dir am hoͤchſten / vnd ſich von ſeulen zuͤſeulen / inn die verre hinwegk / ſenck⸗ tendt. Auch die plaͤtz zwiſchen den ſeulen ( ſo du verrer ſiheſt) ſich ie lenger ie mer verlieren thuͤn: Deßgleichen mit dem pflaſter oder pauiment off der erden / daß ſolches / am naͤhſten bei dir / bꝛeyt / vnd ie verrer du ſiheſt / inn die lenge / ſtracks hinauß / ſchmeler vnd kleyner von ſteynen ſei / vnnd ſich gleich eynem dꝛechter verliere. Wiltu aber den ſeiten puncten ergruͤndẽ / ob dem zu gleicher weiſe wie ietzgemeldt / auch alſo ſei: So ſtell dich war zwo zeil oder oꝛdnung ſeulen inn der kirchen ſindt) in die mitte an die hinderſt wand / zu dem eynen theyl der ſeulen / vnd ſo nit mer dann eyn oꝛdnungſeulen inn der kirchen iſt / vngeuerlich off fuͤnff oder ſechs ſchꝛiitte nahend bei die eyn ſeiten wandt / ſo wirdt dich beduncken / die eyn wandt werd oder ſei lenger dañ die ander / ſo doch der meyſter / der ſie gemauret / kheyne lenger dañ die ander ge⸗ macht hat. Alſo ſpꝛich ich billich / daß dieſe kunſt guß dem ergruͤntlichen ge
ſicht / jren vꝛſpꝛung vnd namen erſchoͤpfft.
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Auch ſeindt etliche / die ſie Spade Sp pigel vff eynenn diſch oder banck gelegt / geſtellt wirdt / gibt eyn anzeyge / wie dieſeft
ſpeculatiuam guennt. Ich gib aber der er⸗
nennen / vnd das zu vꝛſach nemen: So enn vnd vff ſein mitte eyn meſſer mit der ſpitzen
gur hiebei außweiſet / vnd darumb / von we gen des meſſers alſo daruff geſtellt / vnd ſei⸗ nes ſchattens im̃ ſpigel / vnden bei der ſpitzẽ .
zuſam̃en komens / ſich bei dem ſtiel vberſich 5 erhebend / alſo dieſer kunſt vergleichet /fie <
ſten meynung des vꝛſpꝛungs beſſern glau⸗ .
ben: Dañ wiewol dieſe kunſt / Perſpectiua / bei gr 4180 1 end kuͤnſt nern / vnbetantlich vñ vnwiſſend war / ſo haben ſie doch / durch fleiſſig vbũg vnnd auſſinnung deß augenmeß / der merbemelten kunſt (aber gar nitt die
0 ſcherpff jrer gerechtigkeyt gebꝛauchend) faſt nahe hinbei geſchoben / welchs
mitt muhe vnd nit ſo geringlich / alß dieſe kunſt an jr eff elbſt gibt / zuͤgangen.
Nun iſts ie die warheyt / wer ſich in Malen / Bild vñ Steynhawen / Stie⸗
ken / auch inn Silber / gold oder kupffer ſtechen / dieſer kunſt beſteiſ⸗ der mag damit vil mer ſchoͤner ding / dann auß eygnen ſinnen vnd dem augenmeß / zuwegen bꝛingen. Wiewol es auch die vbung iñ die harr dahin bꝛingt / daß die rechten kuͤnſtner / den puncten etwo zͤuruͤck ſtellenn / vnnd auß voller be⸗
greiffung vnd inbildnus dieſer kunſt / dem augenmeß nach / gerechte pꝛopoꝛ
tionirte geheuſe zuzeiten machenn / muß aber dannoch der anf ang (ehe die volkom̃enheyt erlangt wirdt)erſtlich auß dem puncten regiert werden / vnd
| wan iſtgüch der f achen defter gewiſſer.
Das Ander Capittel zeygt an inn wieul theyl dieſe kunſt hierin auß gethenlt iſt.
5 Ben haben wir verſtanden / was die kunſt Perſpecti⸗ ua inn jm ſelbſt iſt / ſo iſt nun weitter zuuernemen / wie die inn die⸗ ſem buͤch wirdt getheylt inn ſiebenerley wege. Zum erſten / wie mã
Niere xenh hängenden went berſichgeenden ond creutz Linten ( we⸗
liche ich vmb des gemeynen handtwercks manns willen / der des latins vn⸗ uerſtendig / alſo genant / nachdem ich die latiniſche woͤꝛter / inn 9 per⸗ [|
ſpectiuiſchen buͤchern / den vngelaͤrten kuͤnſtnern / gar wenig dienlich / oder
verſtandt zubꝛingen / ſunder ehe irr dañ der kunſt wiſſend gmacht / geſehen)
bꝛauchen / vnd die meynung dauon eynfaͤltig / inn guͤtem teutſchen verſtehn
ſoll vnd möge. Zum andern / wie man das Pauiment oder pflaſter / iñ eyn
vierecket geheuſe foꝛmiren ſoll. Zum dꝛitten / wie man etwo inn gemaͤlde /
eyn ſeiten des pflaſters verkuͤrtzen / vnnd die andere erlengen ſoll / doch daß
ſolchs alles inn ſeiner gerechtigkeyt bleibe. Zum vierdtenn / wie man etwo
zwen puncten bꝛauchen ſoll / vnd warzů ſolche dienlich ſeiendt. Zum fuͤnff
ten / wie man Landtſchafften in den puncten richten ſoll. Zum ſechſten / wie
man die Stende der menſchẽ / auch Antlitzer oder angeſichter / auß dem ſei⸗
ten pauiment oder pflaſter ( welchs man auch auß der quadꝛatur nennet)
richten ſoll / dann was inn vier theyl getheylet / wirdt quadꝛatur genandt. Zum Sibenden / wie man eyn Bild oder Landtſchafft / ſo kleyn iſt / inn eyn
gröffere foꝛm bꝛingen mag / alſo daß alle ding oͤuſammen kom̃en / es ſei von
ſtandt vnd geberde des Bildes / oder aller gelegenheyt der Landtſchafften /
von Bergen / Schloͤſſern oder Thaͤlern / wie es im̃ cleynen muſter / darauß
du maleſt / voꝛ dir ſteht / vnnd nit deſtminder / dann hie / dann doꝛt / anfahen magſt z umalen / doch alle dina ſich gerecht zuſamen fuͤgen / vnnd diß iſt das
verboꝛgenſt vnd ſubtiliſt ſtuͤck under allem malwerck.
Das Dutt Capittel von
dem puncten.
Ernach muͤſtu am erſten vñ fuͤrnemſten wiſſen / waſt doom puncten inn dieſem büch geredt wirdet / was das ſei: Nemlich iſt Punctus / eyn ſtiplin alſo. welches ſo eyn Maler / Bildhawer / Steynmetz / oder Seidenſticker / eyn geheuß reiſſen oder entwerffen wil / in die mitte des geheuſes / oder off eyn ſeit / ſeins gfallens ( darnach er das ge⸗ heuſe gegenſichtig / in eyn gerechte quadꝛatur / oder ablengicht nach dem ſei⸗ ten puncten richten wil) ſtellen mag / vnd diß ſol mitt linden kolen gemacht ſein / damit man jnen abthuͤn vnd außleſchen moͤge / vnd nit eyn ieder ſehe / wie der gebꝛaucht worden. ZU dieſem eynigen puncten / ſoͤllen alle Thuͤren Fenſter / Lragſteyn / Schoꝛſteyn oder ſchloͤt / Tiſch / Stuͤl / Benck / Ladenn / Balcken / Capitaͤl / Poſtament oder Pedeſtal vnden an ſeulen vnd Pani⸗ ment / was die ſeit vnd fläche iñ jm hat / gericht werde / es were dan (wie her nach iñ etlichen oꝛten gemeldet wirdt) daß mã etwo zwen puncten bꝛaucht.
Das Vierd Capittel / vonn den Blindlinien oder ſtrichen. Sr
22 die werden Blindlinien oder ſtrich geneltt weche man mitt linden kolen oder blei ver zeychnet (die an etlichen enden
V hieriñ / vm merer verſtandts willen mit roter farb angezeygt find) vnd bie reychen von foꝛnen an biß zum puncten / gehn vnderſich vñ überfich. Als wann du fenſter inn eyn wandt malen willt / ſo nim̃ die hoͤhe der negſten fenſter bei dir / vnd chi eyn lini ſtrich biß oͤum puncten / oder da die gegenſich⸗ tig innerſt wandt erwindet / vnd darnach mach aber eyn liniſtrich / gleich vn⸗ der dem erſten / in der bꝛeyte wie dick du das obertheyl der fenſteren anzeygen oder haben wilt / auch biß zum puncten zu. Darnach thuͤ noch eyn liniſtrich vnder den beyden / ſoferr von den erſten oͤweyen / als lang du die fenſter haben wilt ſie herab reychen ſoͤllen / vnd wann du zunegſt bei dem puncten oder inn der mitte der wandt / fenſter machen willt / ſo ſoͤllen fie allemal an den ober⸗ ſten vnd vnderſten liniſtrich reychen / dañ fo verlieren fich die fenſter ie lenger ie mer zum puncten zů / vnd nach bꝛeyte der wandt / gerecht vnd pꝛopoꝛtionir⸗ lich. Vnd wo die fenſter (als iñ den Stuben / Saͤlen / Lam̃ern vnd Kirchen) ſo lang reychten / daß die bild iñ dem geheuſe / eyns halben bilds hoch / vber die vnderſte lini langten / ſo ſol mann vnden eben alßwol die dicke der mawꝛen / durch noch eyn lini / zunegſt über der vnderſten / iñ der bꝛeyte / wie du die dicke anzeygen willt / reiſſen / vnd durchauß wie die erſten / geen laſſen. Dieſer lere oltu dich auch halten mitt den Seulen vñ Thuͤren / auch Schencken oder be aͤltern vnd was die ſeit an me hat / wie dieſe figur / zunegſt hernach geſtellt / deſſen clarer anzeyge gibt. Darnach ſo die fenſter an die oꝛt du ſie habẽ wilt / außgeriſſen ſindt / ſo thü die voꝛangezeygten linien auß / das man ſie nit mer ſehe / vnd darumb fo werden fie blindſtrich oder blindlinien gnannt / vnd alle
dieſe linien / ſie ſeien vffrecht / hangend / uͤberſich gend / oder zwerch /
ſo nit fölten bleiben ſteen / ſunder nur zur abtheylung vnd
abmeſſung der hoͤhe vñ lenge dienend / deßgleichen
die creutzlinien inn Pauimenten / werden
u linien oder blindſtrich guat.
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A V 2 1 1 \) — F SR AR | N ,
Das Fuͤnfft Capittel / wie man Pan - ment oder Pflaſter machen ſol.
Vn ſo du eyn Pauiment oder Pflaſter ( das inn eyn rechte quadꝛatur oder fierung kom̃en ſol) machen willt / ſo miſß ab mitt eynem zirckel / die mitte der foꝛmen oder papiers / daruff du malen willt / dahin mach eyn ſtiplin / darnach nim̃ eyn linial oder richt⸗ ſcheidt / ſetz das vff den puncten / vnd darnach off das vnderſt oꝛt / mitt linden
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Odes Pauiments Triangel alſo gemacht iſt / mitt N feinem vberzwerchen ſtrich / wie hiebeuoꝛ gmelt woꝛden / ſo muſt du das negſt theyl / oder das vndertheyl bei dir an der foꝛmenn / mit eynem z irckel außmeſſen / vnnd abtheylen / das es gerad riß oder linien gewinnet / als 8/10/12 / oder / 14 / alſo.
So werden die mittlen plaͤtz der ſteyn / zwiſchen den linien vngerad / dar⸗ nach ſetz dein richtſcheidt vff den puneten (das iſt oben die ſpitz am Trian⸗ gel) vnnd vff der abgetheylten ſtiplin eyns / ſo du oͤ den ſteynen abgetheylt haſt / thu eynen ſtrich biß zum obern vberzwerchen ſtrich oder lini der iner= ſten diefe des geheuſes / laß das richtſcheidt für vnd fuͤr oben inn des Tri⸗ angels ſpitzen( das iſt vff dem puneten)ſtehn / far von ſtiplin zů ſtiplin her⸗ umb / biß du kheyn ſtiplin mehꝛ haſt / ſo wirt es wie das nachuolgend muſter anzeygt / vnd iſt eyn gerecht gewiß ding / welchs man ſunſt von freier hand nit alſo treffen kan. ung ut,
Animents Triangel / ſo der gmacht iſt wie ietz gemelt wiltu es dañ zu eynem gebꝛitterten bodem haben / ſo darffſtu nichts mehꝛ / dann anzeygen die negel der bꝛetter / ſo iſt das gnug. Wiltu aber fuͤrfaren / vnd eyn ſteynicht pflaſter haben / ſo nim̃ dem richt⸗ ſcheidt / ſetz es vndẽ off das recht oder linck oꝛt / oder ſeit / wie dir geliebt / vnd far hinuff ſo ferr dich guͤtduncket / vnnd ruck denſelben halben ereutzſtrich ſo hoch vnd nider / nach dem du die ſteyn bꝛeyd oder ſchmal haben willt / dañ ie neher du mit dem halben oder gantzen creutzſtrich hinuff ferſt / ie bꝛeytter die ſteyn / vnd vnf oͤꝛmlicher fie werden / wann dieſer treutzſtrich oder ereutz⸗ lini / bꝛingt die verlierung der ſteyn / wie ſie ſich nach rechter art / ie dieffer ſie im̃ geheuß ſtehn / ie lenger ie mehꝛ verlieren oder verkleynern ſollen.
Vꝛter aber / damit du eygentlichen bericht dieſer mey⸗ nung / was mich zum beſten bedunncket / emphaheſt / ſo rathe ich dir nachgeſtelter maſſen / diſen halben creutzſtrich thuͤ mit linden kolen
damitt er außgethon moͤg werden: Nim̃ darnach eynen ziirckel / vnnd nim die maß vnd weite von dem vnderſten oꝛt / da du den halben creutzſtrich an⸗ gefangen haſt zumachen / biß das du oben erwunden biſt / alſo hoch far am andern oꝛt / auß dem vnderſten eck mit eym creutzſtrich auch hinuff / ſo wirdt in der mitte eyn leigends Andꝛes ereutz / vñ von den ereutzſtrichen / du oben
erwunden biſt / far wider uͤberſich hinuff / biß an den uͤberzwerchen ſtrich im Triangel / ſolang biß dich dunckt / das Andꝛes ereutz werde nach feiner groͤſſe eben als legerhafft wie das erſte / ſo kumbt es wie hienach⸗ getruckt iſt. Du muͤſt auch fleiß vnnd acht haben / daß du mitt den erſten creutzlinien / ſo erſtlich uͤbereynander gehn ſo hoch fareſt / daß nit meh dañ das dꝛit⸗ theyl des Triangels oder pflaſters / zum obern ereutzſtrich oder lini uͤber⸗ bleibe / ſo ſtehts wie volgt.
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jr FLſbo merck nun / wafñ alle dieſe dꝛei foꝛmen hieuoꝛ ange 5 N zeygt / iñ eynander vñ zuſamen bracht ſindt / wo dañ die zwo creutz | | linien / die oben herab gehnden/oderüberfichgehndenlinienbeeref fen vnd beruͤren / oder wo die creutzlinien vñ die langen linien uͤbereynander
ſchꝛancken / gleich an den ſelben enden ſetz dein richtſcheidt off die zwerche / der
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Auter vnd clar haſtu hiemit die gantz anzeyg wie man
das pflaſter eyns geheuſes machen vnd richten ſol / welches am aller erſten / ehe man eyniche figur dariñ reiſſet / vffs wenigſt mitt blindt⸗ ſtrichen oder linien abgeriſſen oder verzeychnet ſein ſol. Dañ wo die bildnuß por erſt dariñ geriſſen wuͤrden / vnd darnach das pflaſter / ſo kuͤnt
man ſich nit wol darauß richten / man kan auch (ob man wil) die ſtende der perſonen deſter baß nach dem pauiment oder pflaſter ſtellenn.
Das Sechts Capittel von etlichen andern Pflaſtern vnd Dünen. |
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Nagen wir nun nor ens der anzeyge von dem pfla⸗ ſter / ſo iſt auch võ noͤten gleicherweiſe von der buͤnen des hauſes be ſchehe / darumb merck alſo: Wiltu eyn ſchlecht gebritterte buͤne ha ben / wie man ſtuben zefiltzen pflegt / ſo neme der leiſten bꝛeyte oben / vnd reiß fie võ dem puncten an biß oben auß / ſo verliern ſie ſich all ſanfft / wie du deſ⸗ ‚fen guͤte anzeyg hernach inn der gantzen figur der kammeren mitt der bethla⸗ den findeſt. Wiltu aber eyn gebꝛitterte Düne mit jren balcken haben / ſo halt dich dieſer lere: Theyl die Buͤn mit jren ſteynẽ oben ( wie võ dem pflaſter eyn anzeyg gethan) ab / vnd mach darauß eyn gantz pflaſter / mit ſeinen creutzli⸗ nien vnd allem andern / wie ich dich oͤunegſt hieuoꝛ gelert hab / doch daß ſolch
gantz pflaſter von eytel blindſtrichen gemacht vnd geriſſen ſei / damitt / ſo die balcken vnd das gebꝛitter / verzeychnet on außgeriſſen / man das vberig auß⸗ wuͤſchen moͤge / darnach fo das gäß pflaſter alſo entwoꝛffen iſt / halt dich dies fer regel: Nim̃ die owerch des erſten ſteynß / durchauß nach der bꝛeyte / ober das gebꝛitter für eynn balcken / dem oͤeuch oben das dꝛittheyl des 1 fuͤr
dit dicke ab / vnd zeyge daſſelbig dꝛittheyl mitt eynem ſtrich an / darnach nim̃ die negſten volgenden zwen ſteyn platz für das gebꝛitter / vñ den vierden ſteyn aber für eyn balcken durchauß über das gebꝛitter / vnnd dem zeuch auch (wie dem voꝛigen) eyn dꝛittheyl fuͤr die dicke ab / vnd dañ aber zweyer ſteyn platz fuͤr das gebꝛitter zwiſchen den balcken : Den ſibenden ſteyn nim̃ aber fuͤr eyn balcken / dem zeuch die mitte durchauß für eyn dicke ab / wann ie ferrer die balcken hinein kommen / ie dicker die dicke angezeygt muͤß werden / vnnd die fleche ie ſchmaͤler / vnnd hallt dich nach der erſten anzeyge / mit den ſteynen vñ balcken ſo lang du ſteyn haſt darnach fo verzeychenn das gebꝛitter nach lengs zwiſchen den balcken herab / vnd wuͤſch die blindſtrich alle auß / ſo wirdt es eyn ge⸗ recht Perſpectiuiſche buͤne / wie die obgeſtellt figur / ſo mit dem roten blindſtrich bezeychnet / vnnd die nach⸗ uolgend (darin der blindſtrich außgethan) claͤrlichen verſtandt vnnd anzeyge geben.
PSS NR U<_ OR _S SR UYS,CofCI—I—IIII—I—II
I
Von dem Weckichten Pflaſter
ment oder pflaſter zemachen. Zum erſten mach eyn gefiert pflaſter /
mit linden kolen / wie das letſt theyl inn dem fuͤnfften Capittel mitt ſeinen roten ereutzlinien außweiſet) darnach ſo ſtreich die zwerchlinien vnd creutzlinien mitt ſchwartz gar auß / darnach ſetz dein richtſcheidt vff die negſt zwerchlini / vnder der ereutzlinien / oben da die 2 ſtehn / vnnd vnden auch vff den negſten puncten oder abtheylung der ſteyn / am end da auch ꝛ ſteht / vnnd reiß eyn lini mit ſchwartz / diß thů ſo vil du vnden puncten oder abtheylungs ſtiplin der ſteyn vnd uͤberzwerch linien / vnderwerts dem ereutz haſt / vñ aber im kleynen ort zuſamen iñ eyn ͤwercheck kommen / darnach wuͤſch die herab⸗ gehnden linien auß / ſo wirdt es wie dieſe nachgeſtellt figur außweiſet.
S wie mans machen ſol. . 5 Vgleicherweiſe will ich dich leren / das Weckicht paui
Von dem Nautigen fate
Erautigte Pauiment oder pflaſter / werden erſtlich i aller maſſen gemacht vnd gantz außgeriſſen / mitt ereutzlinien vnd all / wie die geuierten / darnach fo wirt iede platz / zwiſchen zweyen ſteynen / es ſei iñ bꝛeyte oder lenge / mit eynem ſtiplin oder nebenrißlin gemit⸗ telt / wie man vnden / oben / vnnd off den feiten der figuren / ſehen mag. Dar⸗ nach ſo nim̃ die mittelũg oder ſtiplin oder rißlin vndenwendig dem Creutz / vnden da das i oder a ſteht (welches oꝛt dir am erſten geliebt) vñ far hinuff widerumb off die mittelung der bꝛeyte des ſteyns / abermals vnder dem ereutz da i oder a ſteht / diß thuͤſo lang du mittel puͤnetlin haſt. Darnach ſo hallt dich gleicher regel / võ dem andern oꝛt der mittelung / vnden da a oder i ſteht / vnd far aber hinuff biß vff die mittelung vndenwendig des ereutzes / biß da fein gleich büchftab oder ziffer ſteet / ſo kom̃en die Linien ereutzweiſe uͤbereyn⸗ ander. Gleicher geſtallt hallt dich obwendig der Creutzlini / alles ſo lang die mittel ſtiplin weren / ſo du dich deſſen haͤllteſt / wirdt darauß eyn recht rauti⸗ ge figur / die ſich nach Perſpectiuiſcher art / zufoͤꝛderſt bꝛeytet / vnd zuhinderſt verkleynert oder ſchmaͤlert / wie hienach getruckt iſt.
n | BELEEOEEEN RX IR < OR N Fe KK 7 SE SS ARZT 88
D Vnde pflaſter zabachen darälſnchts beſunders ö außmeſſens / nuͤr daß alſo ablengende runde zirckel inn die vie⸗ rung der ſteyn / vmb wolſtehns willen / geriſſen / wañ es gibt eyn x a darumb „ e e
. . = 2020090000 0080 SERIEN
Das Sibend Capittel von der Quadꝛatur.
Ber fürter iſt võ nnen u- N wiſſen was Quadꝛatur ſei / dar⸗ uff ſpꝛich ich: Quadꝛatur iſt / das ſich auß⸗ theylet iñ vier eck / als eyn geheuſe / inn enn Pauimet / eyn Buͤne / zwo ſeiten wend / vnß eyn gegen oder voꝛſichtige wandt / wie inn EZ der göffern figur hineben ange zeygt wirdt. U Aber die andern klynern figuren dꝛunder / neñt man auch Quadꝛaturen / wiewol die
eyn ablenget iſt / iedoch dieweil ſie vier ecke hat / wirdt es auch eyn Qudꝛatur gnennt.
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Das Acht Capittel von ettlichen Linien / vnd erſtlich von der 5 Richtlinien.
Errer iſt auch von noten / ſeitmal dem gemeynen hant⸗ wercksman / die namen der Linien eynfaͤltig / als richt / zwerch / han⸗ gend / uͤberſich gehnd / vnd creutz linien / hierinn gnennt ſindt / das da von auch eyn verſtentlich anzeyge beſchehe / warzů man eyn iede lini bꝛauch. Darumb ſoltu erſtlich wiſſen / daß durch die vffrecht oder richtlini / gmeynnt wirt / alles was vffrecht ſteht / es ſeiend wen / ſeulen / pfoſten iñ fenſtern die geſims võ den ſchoꝛnſteynen oder caminen / altaͤr / ſchꝛaͤgen / ſtuͤl / haͤnck / gelenter / ſchaͤnck oder behaͤlter / thuͤren / laͤden / vnd alles was gantz gegenſichtig iſt / nach anzeyg dieſer hienachge⸗ ſetztenfigu⸗ ren.
Von der zwerchlinen.
) eidem wor zwerchlimen müſtu verſichn ales we wes Mie zwerch vnd darbei gegenſichtig geriſſen wirdt / alßda ſindt die accken ond pre dicke / die oberntheyl der vierecketen gegenſichtigen fenſtet / ber vnd vnder theyl der gegenſichtigen wende / zwerch genge / vnnd awereh der gegenſichtigen gefims/an kragſteynen vnnd capitaͤlen / dergegen⸗ ſichtigen traͤplingen / geſims vñ fuͤß / der ſchoꝛnſteynen oder caminen / gefier⸗ ter ſeulen / das foꝛdertheyl der diſch / betth / vmbhaͤng / betthladen / altaͤr ſtuͤle / kiſten / ſchaͤnnck / baͤnnck / die dicke der thuͤren / fenſter / vnnd der holen ſchenck oder behaͤlter in mauren / auch dergleichẽ was die zͤwerch off im hat / vñ gegenſichtig iſt / nach außweiſung der hienachgeſetzten figuren.
Von der hangenden linien.
Sſind auch inn dieſem buͤchlin / hangende vnd ſeiten linien benannt / alßda find Balcken / die lengde zum puncten hin⸗ reychend / wie inn der gantzen figur hernach volgende / darinn die Betthlad mitt jrem vmbhang ſteht / begriffen / die ſeitten võ vmb⸗ haͤngẽ / die ſeitengaͤng / ſchaͤnck oder behaͤlter / laden / fenſter / ſchoꝛnſtey. oder camin / thuͤren / wende / ond obertheyl der daͤcher / fenſter vnd geſims / es ſei an heuſern / daͤchern / kragſteynen vnd capitaͤlen / vñ alleß was oben herab / zum puncten hinzů reychend / oder lendend / gefunden wirdt / nach anzeyg der nach⸗ geſtellten figur. |
ee Sonden oßerichgeßnben =
inien.
Etzt haſtu oben von den linien gehöͤꝛt / nun zum letſten
werden hieriñ gemeynt / alles was võ vnden auß zum puncten uͤber ſich ſihet / alßda ſind die langen uͤberſichzihend pflaſters linien / der
dicch / ſtuͤl / benck / vndertheyl der ſchaͤnck / der ſeſß an fenſtern / vndere geſims / an fenſtern / der traͤpling / der wend / ſchꝛaͤgen / kiſten / der pedeſtal oder fuͤß an den vierecketẽ ſeulen / der altaͤr / windelſtegen oder ſchnecken / on alles waruff man ſihet / oben zu / das wirdt alles mitt feinen linien uͤberſich gerichtet / wie dieſe figur hernach anzeyget.
Von der Creutzlinien.
Echte Creutzlinien wer dent dieſe gemeynet / welche creutzweiſe uͤbereynander gehn / ſie ſeien alſo oder dieſer ge⸗ ſtallt oder leigende linien / wie die jhenigen / ſo man iñ den Pauimenten oder pflaſtern / zu abtheylung der ſteyn bꝛauchet. Dieweil aber bei derſelben figur klaͤrlicher hieuoꝛ dauon geſagt / ſo iſts hie uͤberſchꝛitten.
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Das Neund Capittel gibt anzeyge / wie man die geheuſe vnd jre iñgehoͤꝛde / nach dem gegenſichtigen puncten / richten vnd machen ſoll.
S haben di vorigen Capittel guͤten bericht oft anzey⸗ ge von dem Pauiment vnd den buͤnen / auch ettlichen linien geben / Nun iſt auch von noͤten / die hieriñ gemalt oder getruckten figuren jres innhalts zuerclaͤren / daruff gib ich dir dieſen vnderricht. Erſtlich / fo du eyn gantz gegenſichtigs geheuſe ( wie dieſe hieuoꝛgetruckte geheuß figur iſt) machen willt / ſo muͤſtu von allen ecken / nemlich von dem oͤberſten lincken oꝛt / vnd vnden an das recht oꝛt / dein linial ſetzen / vnd eynen rißoder lini mit lin⸗ den kolen thun / darnach ſetz das linial oben vff das recht oꝛt vnnd vnden off das linck oꝛtt / thuͤ aber eyn riß / mit linden kolen / ſo gewint die foꝛm eyn ſolch >< vnd ĩñ der mitte des ereutz da es uͤber eynander ſchꝛenckt mach eyn ſtip⸗ lin alfo . das neñt man dañ den puneten. Darnach ſo du das gethan haſt / ſo reiß eyn uͤberzwerche lini / demnach du das geheuſe dieff oder ſeicht / oder die hinderſt wandt nahe hieuoꝛn haben wilt / demſelben riß gleich võ lenge: Thuͤ obwendig des punctens auch eyn uͤberzwerche lini / fo haſtu das pflafter vnd die buͤne ab verzeychnet. Darnach thuͤzwo richte linien off ieglicher ſeiten / deren iede die ober vnd die vnder uͤberzwerch lini bereych / ſo haſtu inn dem geheuſe eyn pflaſter / eyn buͤne / wo ſeiten / vñ eyn gegenſich⸗ tige wandt / vnd iñ ñ dieſer maſſen werden alle ding erſtlich foꝛmirt / vnd iñ geſtalt eyns geheuſes bꝛacht / vñ dar⸗ nach das pflaſter / buͤne / fenſter etce. vnd alle ding muͤſſen võ dem eynigen mittel pun⸗ eten angemeſſen werden vnd auß⸗ geen / ſo wirdt es gerecht.
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“Tem / ſo diß alſo wie gemellt beſchehen iſt / was du dañ iñ das gmach haben willt / es ſeien ſtuͤl / baͤnck / ſchaͤnck / treſur / diſch / camin / beth / vnnd dergleichen ding / da ſoltu erſtlich die hoͤhe derſel⸗ bigen / durch die uͤberzwerch linien reiſſen / deßgleichen durch die vff ae linien / wie du dann inn dieſen zᷣweyen hieuoꝛgetruckten figuren / erſe⸗ hen magſt / daß eee deen vnd was gegenſichtig iſt / geriſſen ſoll werden / vnd darnach von ieglichem oꝛt
es ſei vnden / oben / oder beiſeits / allemals das linial oder richtſcheidt / vff das eyn oꝛt (was anderſt die ſeit haben ſoll) geſetzt werden / vnd darnach off den puncten / vnd thu eynen riß obenher / darnach ſetz das linial oder richtſcheidt vff das ander oꝛt / vnnd aber vff den puncten / ſo wirdt es gegen dir dick / vnnd
® verlewert fich ie lenger ie baß gegen dem puncten zů / alfo das es eyn zierliche
vnd gebuͤrliche verkleynerung / nach art vnd eygenſchafft der kunſt gewinnet. Darnach was oben die flaͤche hat / daruff man ſehen ſoll / alß diſch / ſchaͤnck / baͤnck / bethladen / vñ dergleichen / ſol mann oben von ieglichem oꝛt der zwerch lini / das richtſcheit off das eyn oꝛt vñ den puncten ſetzen vñ eyn riß thun / dar nach wider an das ander oꝛt vnd den pucten / vnnd abermals eyn riß thün / ſo kum̃t es foꝛnen zuſamen / faſt gleichend eynem trechter / darnach ſo thů eynen uͤberzwerchen riß / demnach du den diſch / die bethladen / ſtuͤl / baͤnck oder ſchaͤnnck / IE.
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Vn werden hernach die thuͤren vnd fenſter welche nitt die bꝛeyte / als thiſch / ſchaͤnck / baͤnck / vñ bethladen / vff jnen
. haben) wie man die machen ſoll / off eyn andere mas angezeygt / dann die diſch / baͤnck vñ bethladen / werden von den uͤberzwerch
linien gnomẽ: aber thuͤren / fenſter vñ ſchoꝛnſteyn / auß den vffrechten linien. Darumb von erſten / ſo du eyn thuͤre machen willt / ſo thů zwo vffrechte lini⸗
en / welche wol biß uͤber die halb wandt hinuff reychenn / das iſt die dicke der
wandt / wider welche du ſihſt / darnach thů noch eyn vffrechte oder richtlini /
baß oͤu dir / hoͤher dann die erſten zwo linien / darnach thueyn
überöwerch lini oben an den erſten zweyen richtlinien / welche & b
die dicke der mawꝛen anzeygen / ſo gewiñt es eyn ſolch geſtallt.
Darnach ſetz das richſcheidt vff daß eyn oͤberſt oꝛt / vñ vff den
puncten / thů eyn riß biß zů der andern vffrechtẽ linien / ſo naͤ⸗
her su dir ſteht / vnnd darnach ſtell abermals das richtſcheidt
vff das ander oꝛt / vnd widerumb vff den puncten / ſo wirdt da
mitt angezeygt / die oͤber dicke der thuͤren / vnnd wiewol die et⸗
was ſchmaͤler von geſicht dañ die ander wirdt / ſo hat ſie doch 3
jre gerechtigkeyt die fie haben ſoll / vnd inn dieſer maſſen thů mitt den dickten
der fenſtern vnnd geſimſen oder ſeſſen vor den fenſteren auch / vnd allweg die
negſt richtlini zů dir / ſoll eynf ach / vnd die annder / gegen die du ſiheſt / duppel ſein / vnd wo dich die oͤbern vnnd vndern ecke der dickten / das iſt die zwif ach lini vñ dicke der mawꝛn darwider man ſihet / vñ der punct ( ſo das linial vff die bede gſetzt) hinweiſen / dem volg nach / ſo gewinnent alle ding eyn geſtallt / wie inn den voꝛigenn dꝛeien figuren voͤlligklichen ange zeygt wirdt. | Fü
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Aſtu bißher von den innwendigen geheuſen / vñ wie die zumalen / bericht gehoͤꝛt / fo merck weiter: Es hat mitt den gaſſen vnd heuſern / ſo man daruff außwendig anſihet / dieſe geſtallt: Was von gaͤngen mitt geſimſen gemacht ſoll werden / da muß man nden dar⸗ widder ſehen / darumb ob wol oben vff den gengen auch geſims ſindt / ſo kann doch eyn bild oder menſch / ſo vnden vff der gaſſen ſteht / nitt mer dann eyn ge⸗ ſims / ſo vnden fuͤr geht / oder das vndertheyl von den geſimſen / vnd nitt oben daruff ſehen / wie die nehſt hieuoꝛ geſtellten zwo figuren außweiſent. Vnnd alſo muͤſſen ſolche geng geoꝛdnet werden / daß ſie vff daß geringſt zweyer bild ( ſo man vnden / inn / oder voꝛ das ge⸗ heuſe machen ſolt) hoch angef angẽ werden zemach⸗ en (were beſſer dꝛitthalb bild hoch) wo auch oben der gebel des dachs erwindet / muͤſt du das linial anſchlagen / vnd off den punctẽ ſtellen / das gibt der fyrſten riß. |
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Das sehendt Capittel / agt von den gebewen 1 alß nemlich gewelb / ſo inn den zirckel ge⸗ 11 richt werden ſoͤllen. 4
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Yn Kirch oder eynen Sale / ſo mit ſeulen vñ gwelben geruͤſt ſein ſol / mach alſo:Erſtlich reiß das pflaſter mit den gefier⸗ ten ſteynen (doch anderſt nit dañ mit blindſtrichen) vñ ver zeychẽ eyns halben ſteyns / platz / uͤ dem Poſtament / Pedeſtal oder vnder theyl der ſeulen / laß dañ zwiſchen der andern negſtuolgenden ſeulen / vnd der erſten / mit dem halben ſteyns platz / das an dem ſteyn deßpedeſtals der ſeulen obert / vierdhalben ſteyn / dañ verzeychen abermals eyn füß eyner ſeulen / vñ der oꝛdnung nach hallt dich / ſo lang du ſteyn haſt / ſo werden die ſeulen ie len⸗ ger ie kleyner / nemlich die pedeſtal oder fuͤß der ſeulen / nach den ſteynen / vnd die ſeulen ſchmaͤler oder dünner nach dE pedeſtalen / dañ von den fuͤſſen muͤſt du zwo linien oͤu berg vff fuͤren / ſchlecht / oder aber nach welſcher art / mitten baͤuchet / ſo werden auch die ſeulen / nach den plaͤtzen vnd verlierung der ſteyn plaͤtzen / ie lenger ie naͤher bei eynander kom̃en / vnd verliern ſich nach rechter Perſpectiuiſcher art / wie das muſter hiefoꝛnen anzeyget. Darnach reiß das Capital / oben off die foꝛderſt ſeul / vñ wo es oben erwindet / da ſetz das linial vffs euſſerſt oꝛt / vnd off den puncten / thuͤeyn ꝛiß biß über die innerſt wandt / darnach ſetz aber das linial vff das ander oꝛt des Capitals / vñ auch vff den puncten / reiß widerum̃ zum punctẽ / doch ſoͤllen alle He linien blindlinien fein vñ nindert anderſt zuͤ dienen / dañ das alwegen die Capitaͤl von den an⸗ deren ſeulen eben mitt beyden oꝛten / an den enden / da die ſeulen vffrichtig zu gehn / anruͤren / fo bꝛingſtu damit zuwegen / daß ſich die Capitaͤle allſanfft / nach groͤſſe der ſeulen verlieren. Willtu dañ eyn gang off die ſculen machen / ſo reiß abermals foꝛn gegen dir / den gang mit ſeinen geſimſen vnd ſeiner hoͤ⸗ he / mitt zwerch vnd richtlinien / darnach ſetz dein richtſcheidt off das eyn oꝛt des geſimſes / vnnd an den pnncten / thuͤeyn riß biß Ju der innerſten wandt / darnach ſetz das linial an das ander oꝛt vnder dem erſten vnnd dem pucten / thuͤ jm wie ietz agezeygt / fo gwiñt das geſims ſein dicke / darnach ruͤck das li⸗ nial an das negſt eck vnder den erſten zweyẽ linien / ſo machſtu den uͤberſchuß des geſims / wañ ſo manchmal du ein geſims uͤber das ander ſtellſt(es ſei dañ das du eyn halb ſchweyffung von ſtab vñ kelen machen wilt / wie das muſter hernach anzeygt) alß offt muͤſtu off der ſeiten den uͤberſchuß mit eyner ſunde ren linien reiſſen / darum̃ fo manch geſims du macheſt / fo offt wirdt er vff der ſeiten duppel / das bꝛingt der punet zewegen / vñ fo manch eck die geſims vndẽ oder oben haben / es ſei auß oder iñwerts / ſo mancher riß muͤß biß zum punc⸗ ten gfuͤrt werden / vñ iſt darum̃ / daß man ſich deſt baß darnach gerichten moͤ ge. Deſſen aller volgt eyn gantz außgemachte figur / vnnd wie man fuͤrther das gewelb machen ſoll. |
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Icht dich darnach zum gewelbe alſo. Reiß inn den oͤberſten platz der buͤnen / abermals eyn gefierd pflaſter / wie vn⸗ den / verwerff oder uͤberhupff zweyer ſteyn platz / vnnd nim̃ den dꝛitten ſteyn fuͤr den kragſteyn / iñ ſeiner bꝛeyte / vñ reyß von erſt fein geſims / mitt ſeinen zwerchlinien / vnd der hinderſten richt linien / vñ reiß das geſims / ſo hoch vnd lang du es haben willt / darnach reiß von allen ecken des geſims / es ſei außwarts oder iñwarts / vnd vnden da er erwindet / linien von blindtriſſen biß zum punctenn. Darnach fo nim̃ abermals zweyer oder dꝛeier ſteyn platz / zwiſchen den kragſteynen / nachdem dich ſelbs guͤt duncket / vnd darnach du das gewelb / krauß oder weitſperrig / von eynander wilt ha⸗ ben. Wiltu aber auch ſeulen off den gangk haben / vnder die kragſteyu (wie es dann zierlich ſteht ) ſo muͤſtu die richte der vndern ſeulen vfffuͤren / iñ rech⸗ te richte / biß vnder den kragſteyn (doch daß der gangk mit richtlinien vnuer⸗ ſeret bleib / vnd wie die ſeulen dich von vnden hinuff weiſen / dem muͤſtu nach volgen / alßdañ ſo darffſtu des pflaſters inn der hoͤhe oder buͤnen nit / ſunder bleibſt wie dich die vndern ſeulen / mitt jrer richte hinuff weiſen / ſo reiß dein gewelb / wie ich dich hernach von den kragſteynen vnderweiſen werde. Nem⸗ lich wie ich dir voꝛgeſagt hab / ſouil platz du äwifchen den erften ſeulen vnnd kragſteynen laͤßt / es ſeien zwen oder dꝛei ſteyn / ſouil muͤſtu den anderen auch laſſen / ſo verliern fich die kragſteyn ie lenger ie mehꝛ / vñ werden kleyner nach den ſteynẽ. Wiltu dañ die dick des kragſteyns habẽ / fo nim̃ ſie halb als breyt vff der ſeiten / alßdu den kragſteyn von ſeinen geſimſen inn den zwerchlinien geriſſen haſt / vnnd das oberſt zwiſchen den zͤweyen blindſtrichenn / wirdt eyn hangends rißlin / das ander darnach / ſo den uͤberſchuß anzeyget / wirdt mitt eynem zͤwerchrißlin / biß zur blind linien geriſſen / das ander darnach wider mitt eynem hangenden rißlin / vnd abermals der uͤberſchuß mitt eym zwerch rißlin / der lere hallt dich / ſo lang du geſims haſt. Willtu darnach das gwelb vff die art des muſters haben / ſo ſetz deinen zirckel dermaſſen / daß eyn ſchwi⸗ bogen hinden von dem zweyten kragſteyn des rechten oꝛts